Viren haben keine Beine

06.05.2020
Pressemitteilung

Marian Wendt plädiert für weitgehende regionale Lockerungen

BERLIN/NORDSACHSEN. Der nordsächsische Bundestagsabgeordnete Marian Wendt (CDU) zeigt Verständnis für Lockerungsforderungen aus Nordsachsen: „Wir waren alle sehr diszipliniert und sehen das positive Ergebnis. Seit Wochen haben wir kaum Corona-Fälle in Nordsachsen. Auf der einen Seite kaum Infektionen – auf der anderen Seite geschlossene Gaststätten, Kitas, Schulen, Fitness-Studios und Sportplätze. Ich kann nachvollziehen, dass vielen Menschen die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung in unserem Landkreis überzogen erscheinen. Bei aller Befürwortung von bundeseinheitlichen Maßnahmen ist es jetzt an der Zeit, regionale Besonderheiten in den Blick zu nehmen. Unsere Wirtschaft – insbesondere die stark eingeschränkten Branchen wie Hotellerie und Gastronomie - hält auch mit staatlicher Unterstützung kein Jahr ohne nennenswerte Umsätze aus.“

Gleichzeitig warnt Wendt vor allzu lockerem Umgang: „Jedem Einzelnen sollte jedoch bewusst sein, dass sein individuelles Verhalten die weitere Ausbreitung entscheidend beeinflusst. Solange wir uns in unserem kaum von Corona betroffenen Landkreis bewegen, ist die Ansteckungsgefahr bei Einhalten von Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln relativ gering. Wenn jedoch wieder Reisen in größerem Stil stattfinden, steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass sich die Viren ausbreiten. Viren haben keine Beine, wir Menschen sind es, die sie verbreiten. Regionale strenge Quarantäne-Maßnahmen, wie vor wenigen Wochen bei unseren Nachbarn in Jessen sind dann die Folge.“ Daher hält Wendt auch Großveranstaltungen mindestens im Sommer für „nicht denkbar“. Die Maßnahmen ließen sich für einen großen Teil Deutschlands nur lockern, wenn gleichzeitig „allen bewusst ist, dass regional jederzeit wieder starke Maßnahmen nötig sein könnten. Bei klar eingrenzbarem Infektionsauftreten kann das die Schließung einer einzelnen Einrichtung bedeuten oder Einschränkungen für einen ganzen Landkreis.“

Um schnell und möglichst vollständig Kontakte bei Infektionen nachverfolgen zu können, hält Wendt den Einsatz von digitalen Anwendungen für eine wichtige Maßnahme. „Eine solche App muss natürlich freiwillig erfolgen, niemand wird zur Installation auf seinem Smartphone gezwungen, gleichzeitig möchte ich jedoch dafür werben, sobald eine entsprechende App verfügbar ist. Wir leben in einer digitalen Zeit - wenn uns digitale Anwendungen das Leben erleichtern, werden sie auch genutzt.“ Die strikte Einhaltung von Datenschutzregeln und eine Anonymisierung der Daten seien dabei „eine Grundvoraussetzung“.