Mein Wissen zur Politik wurde deutlich erweitert

17.11.2016

„Der Deutsche Bundestag ist weder ohnmächtig noch allmächtig. Ich finde das eine ebenso beruhigend wie das andere.“ (Prof. Dr. Norbert Lammert (Bundestagspräsident))

So wie Norbert Lammert das Herz der Demokratie unserer Bundesrepublik beschreibt, so lernte ich die Legislative, den Deutschen Bundestag, auch kennen. Er besteht weder aus einem Parlament, dass einer Situation nicht gewachsen ist, noch dass es die höchste und absolute Macht über alles ist. Vielmehr vertritt er die Meinung des Volkes. Dabei engagieren sich die gewählten Bundestagsabgeordneten (MdB) für die Wünsche und Forderungen der Bürger ihres Wahlkreises. Meine Heimat Nordsachsen wird durch den MdB Marian Wendt vertreten, welcher mir die Möglichkeit bot, Einblicke in die Kommunal- und Bundespolitik zu erhalten. Während meines zweiwöchigen Schülerpraktikums lernte ich genau diese zwei Aspekte sowohl im Wahlkreis als auch im politischen Berlin kennen.

Zu Beginn erfuhr ich viel über Marian Wendts Aufgaben als MdB im Wahlkreis. So besuchte ich die Bürgerbüros in Eilenburg, Delitzsch und Oschatz. Diese Büros sind die Anlaufstellen für die Bürger, wenn Sie Fragen oder Probleme haben. Da Marian Wendt im großen Nordsachsen nicht überall zu gleichen Zeit sein kann, wird er in den Büros von seinen Mitarbeitern vertreten. In den Aufgaben eines Bundestagsabgeordneten, welche die ständige Präsenz im Wahlkreis weit übersteigen, und alleine niemals zu bewältigen wären, wird er durch seine Mitarbeiter unterstützt. Diese wurden mir näher erläutert und so durfte ich auch Tätigkeitsbereiche wie „Briefe verfassen“ übernehmen. Ebenfalls erfuhr ich, wie wichtig es als Politiker ist, immer „up to date“ zu sein. Deshalb ist es unumgänglich Zeitung zu lesen. In den Lokalzeitungen vergeht kaum eine Woche in der Marian Wendts Name nicht fällt. Am Wahlkreis hat mir besonderes gefallen, dass eine sehr gute Bürgernähe gepflegt wird, für die es sich lohnt, sich einzusetzen. Ich bewundere Marian Wendt dafür, wie er es immer wieder schafft, jedem in Nordsachsen gerecht zu werden.

Zur Halbzeit meines Praktikums wechselte ich den Ort. Vom doch eher ländlich geprägten Nordsachsen ging es in die größte Stadt Deutschlands – die Bundeshauptstadt Berlin. Dort befindet sich das Zentrum unserer Bundespolitik. Am ersten Tag in Berlin wurde ich herzlich vom Team des Abgeordnetenbüros Marian Wendt im Paul-Löbe-Haus empfangen. Dort erfuhr ich viel über die Geschichte und allgemeinen Fakten über den Deutschen Bundestag. Nach der Beantragung des Hausausweises wurde ich in die Abläufe und Aufgaben während der Sitzungswoche eingewiesen, wobei ich feststellte, dass der Terminkalender sehr voll ist. So sehr, dass sich viele Termine sogar überschneiden.

Ab Dienstag erlebte ich die Politik hautnah. So durfte ich Marian Wendt zu den Arbeitsgruppen (AG) Innen und Digitale Agenda begleiten. Dabei wird eine Gruppe innerhalb der Fraktion (alle Mitglieder einer Partei bzw. Parteien mit gleichen politischen Zielen und Ansichten) zu bestimmten Sachgebieten gebildet. Zu diesen Sachgebieten werden Beschlüsse vorbereitet, die in den Ausschüssen durch ausgewählte Mitglieder der AG vertreten werden. Auch an den Ausschüssen durfte ich am Mittwoch teilnehmen. Der Ausschuss ist ein Ort für die gründliche und detaillierte Beratung unter den Experten aller Fraktionen. Während eines Aussschusses werden „Hearings“ (Anhörungen) durchgeführt. In einem Ausschuss spiegeln sich die Mehrheitsverhältnisse der Fraktionen wieder. Er tagt nicht öffentlich und dessen Arbeitsergebnisse werden in Pressemitteilungen veröffentlicht. Und zu guterletzt verfolgte ich, so wie die Arbeitsgruppe und Ausschüsse, ebenfalls gespannt und interessiert die Plenarsitzung. Das Plenum tagt pro Sitzungswoche zweimal öffentlich und wird durch einen Präsidenten geleitet (Bundestag: Prof. Dr. Norbert Lammert). Die Themen des Plenums sind sehr vielfältig und langatmig, so dass es vorkommen kann, dass die Sitzung bis weit nach Mitternacht andauern. Im Plenarsaal werden Reden und Debatten durch die Abgeordneten geführt, sowie Abstimmungen durchgeführt. In der 199. Plenarsitzung (Donnerstag) wurden über Themen wie Klimakonferenz von Marrakesch, Fluchtursachen bekämpfen und über Probleme in der Türkei diskutiert.

Am Freitag erfolgte die zweite Plenarsitzung. Diese war aber deutlich kürzer. Nichtsdestotrotz wurde wieder viel diskutiert. Die 200. Plenarsitzung der 18. Wahlperiode thematisierte unter anderem Gesetzesänderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften, den Nationaler Bildungsbericht und die Verbrechen des NSU.

In diesen zwei Wochen habe ich mein Wissen über Politik deutlich erweitert und dabei immer Spaß gehabt. Daher kann ich jedem, der politisch interessiert ist, weiterempfehlen, ein Praktikum bei Marian Wendt durchzuführen. Besonders dankbar bin ich, dass sich Marian Wendt und seine Mitarbeiter immer die Zeit genommen haben, mir meine Fragen zu beantworten. Bewundernswert finde ich, wie Marian Wendt den Spagat zwischen Wahlkreis und Bundestag meistert und kann mir als junger Mensch keinen besseren Abgeordneten für Nordsachsen vorstellen.

 

Jonas Scheibe