Erinnerung an den 17. Juni 1953 - Kranzniederlegungen in Delitzsch und Taucha

17.06.2017

Anlässlich des Jahrestags zum Gedenken an den Volksaufstand am 17. Juni 1953, der durch sowjetische Panzer niedergeschlagen wurde, fanden an mehreren wichtigen Gedenkstätten Kranzniederlegungen statt. In Nordsachsen nahm der Bundestagsabgeordnete Marian Wendt (CDU) an Gedenkveranstaltungen in Delitzsch und Taucha teil.

In Delitzsch versammelten sich am Nachmittag des 17.06.1953 hunderte Arbeiter vor dem Gebäude der SED-Kreisleitung, um gegen das stalinistisch geprägte Regime der DDR zu protestieren. Man zog bis zum Volkspolizei-Kreisamt in der Dübener Straße, wo die Jugendlichen Joachim Bauer und Gerhard Dubielzig erschossen wurden. In Taucha streikten damals die Arbeiter der Eisengießerei und ein friedlicher Demonstrationszug formierte sich bis zum Markt. Die Demonstration wurde schließlich zerschlagen und einige Teilnehmer verhaftet und verurteilt.

An den heutigen Gedenkstätten in Delitzsch am unteren Bahnhof und in der Dübener Straße sowie in der Straße des 17. Juni in Taucha erinnerten Vertreter der Städte, des Landkreises und der CDU an diese ersten Proteste gegen das DDR-Regime. Zugleich gedachte man dem am Vortrag verstorbenen Dr. Helmut Kohl, dessen Engagement als "Kanzler der Deutschen Einheit" nach der friedlichen Revolution von 1989 schließlich zur Wiedervereinigung führte.