Erfahrungsbericht von Maximilien Fiedler zum PPP 2015/2016
Ich hatte die Ehre und das überaus große Glück mein Schuljahr 2015/2016 in den USA verbringen zu dürfen. Genauer gesagt verbrachte ich die Zeit von Anfang September 2015 bis Mitte Juni 2016, als Teil einer wirklich liebenswürdigen Gastfamilie, in Minnesota.
Schon in der siebten Klasse kam mir der Gedanke, dass ein Austauschjahr in den USA das Richtige für mich sein könnte. Schon früh war ich an der englischen Sprache interessiert. Besonders ihre Vielfältigkeit und Globalität fasziniert mich. Als ich von dem PPP erfahren habe, wusste ich sofort, dass das meine Chance auf ein Jahr voller Abenteuer ist - ich ergriff sie und ergatterte somit das Stipendium für den Wahlkreis Nordsachsen.
Sobald die Suche nach einer geeigneten Gastfamilie ein Ende nahm, begann die große Vorfreude. Nachdem alle Sachen gepackt wurden ging es am 06.September 2015 dann endlich los. Ich war aufgeregt und voller Vorfreude. Als es dann aber an der Zeit war, meine Familie am Flughafen zu verabschieden fragte ich mich, ob es wirklich die richtige Entscheidung ist. Diese Unentschlossenheit hielt aber nicht lange an - die Vorfreude überwog. Ich stellte mir vor, wie ich mir mein amerikanisches Leben aufbauen und jeden Tag genießen werde.
Als die Hinreise überstanden war und mich meine Gastfamilie am Flughafen liebevoll mit einem Plakat empfing, wusste ich, dass es eine gute Entscheidung war. Am ersten Tag in den USA wurde mir der Ort in dem ich nun wohnte, White Bear Lake, gezeigt und die Familie näher vorgestellt. Ich übergab jedem Familienmitglied ein Gastgeschenk. Darüber freuten sie sich sehr.
Nach nicht einmal zwei vollen Tagen in den Vereinigten Staaten musste ich auch schon zur Highschool. In Deutschland gab es an meiner Schule (fünfte bis zwölfte Klasse) insgesamt 600 Schüler, dort waren es 2000 und zwar alleine in der Sekundarstufe II. Ich wusste also, dass eine große Phase der Umstellung auf mich zukommen wird. Es war aber einfacher als von mir vermutet. Die Schüler waren so nett und aufgeschlossen, dass keine Probleme der Anpassung für mich entstanden. An meinem ersten Schultag konnte ich mir meinen individuellen Stundenplan erstellen. Dieser bestand aus einigen Primärfächern wie zum Beispiel Mathematik, aber auch einige „Spaß-Stunden“ wie Fotografie durften nicht fehlen.
Man kann sagen, dass sich die amerikanische Art des Unterrichtens erheblich von dem deutschen Gegenstück entscheidet. Die Lehrer-Schüler-Beziehung ist in den USA erheblich stärker ausgeprägt. Man unterhält sich oft mit seinem Lehrer über Pläne für das Wochenende oder Sportergebnisse. Aufgefallen ist mir jedoch, dass deutsche Schüler bildungstechnisch auf einem höheren Grade gefördert werden. Durch die mögliche individuelle Erstellung eines Stundenplanes, nimmt so mancher Schüler keine Herausforderung an.
Ein großer Teil des Schullebens in den Staaten ist der Sport. Jeder Schüler strebt es an, in wenigstens einer Sportart mitzuwirken. Die besten Spieler des Eishockeyteams werden wie Stars gefeiert und jeder fiebert bei einem Football-Spiel mit. Ich habe mich der Schwimmmannschaft angeschlossen, dort erfuhr ich einen enormen Teamgeist und lernte ein paar sehr gute Freunde kennen, mit welchen ich im Laufe des Jahres viel unternahm. Der Fakt, dass ich noch nie vorher in meinem Leben auf Leistungsbasis geschwommen war, spielte absolut keine Rolle. Ich war sofort Teil des Teams.
Eine zentrale Rolle in meinem Austauschjahr übernehmen meine Gasteltern, Maureen und Scott. Sie unternahmen immer sehr viel mit mir. Wir gingen zu unzähligen Basketballspielen der NBA sowie WNBA und konnten außerdem ein paar Eishockeyspiele der NHL live genießen. Wir verreisten auch viel, zum Beispiel in den tiefen Norden von Minnesota, um den Lake Superior zu bestaunen. Außerdem schauten wir New Orleans an.
Insgesamt muss ich sagen, dass dieses Jahr eine große Bereicherung für mich war. Ich habe so viele tolle und interessante Menschen kennenlernen können, wie nirgendwo anders. Ich habe mit vielen verschiedenen Kulturen interagiert. Dieses Miteinander änderte meine Ansichten in manchen Dingen. Ich wurde selbstständiger und konnte natürlich mein Englisch um ein Vielfaches verbessern. Aber vor allem habe ich ein Jahr erlebt, welches ich bestimmt nie wieder vergessen werde.
Maximilian Fiedler
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