Tauchaer Kirche stand im Mittelpunkt

18.06.2014

Ein Gespräch zwischen Pfarrer Edelmann und Marian Wendt, MdB, fand am 17.Juni 2014 wegen der Sanierung der Tauchaer Kirche statt. Zugegen waren auch Dipl.-Ing. Jens‑Peter Mader vom Regionalkirchenamt Leipzig und ein Abgesandter vom Ingenieurbüro Ritter-Müller.

Bei einem Gespräch in dieser Runde wurde das Bauvorhaben dargelegt und um finanzielle Unterstützung gebeten. Wendt äußerte, welche finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden könnten. Er versprach sich, dieser Sache anzunehmen und zu prüfen, inwiefern man diese Kirche vor dem Verfall bewahren kann.

Die um 1747 erbaute Kirche zeigt erhebliche Schäden an der Mauerkrone auf. Durch Wassereinbrüche und Wurmbefall sind starke Schädigungen an den Balkenköpfen sichtbar. Durch den erheblichen Druck von oben werden nun Rissöffnungen in der Mauerkrone sichtbar und zeigen sich auch an den Giebelwänden. In ganzer Länge werden tiefe Risse, als Folgen der Schädigung des Dachtragwerkes sichtbar.                                                 

Kurzer geschichtlicher Hintergrund zu dieser Kirche:

Während die Kirche beim Stadtbrand vom 12. Juli 1682 fast verschont blieb, führte der "Große Stadtbrand" vom 9. Juli 1768 zur fast vollständigen Zerstörung. Ab 19. Oktober 1772 begann der Wiederaufbau, veranlasst durch die Stadt Leipzig als Stadtherrn von Taucha und Kirchenpatron der St. Moritz Kirche. 1772 im Dezember fand die feierliche Grundsteinlegung in Anwesenheit des Leipziger Bürgermeisters Dr. Heinrich Born und mehrerer Leipziger Senatoren statt. Am 25. September 1774 fand die feierliche Einweihung statt.
Die Kirche war als große barocke Hallenkirche wiedererstanden, mit einer zweigeschossigen Empore, mit zwei "Herrschaftsstuben" neben dem Altar und dahinterliegenden Sakristeien sowie einem ansehnlichen Kanzelaufbau über dem Altar. 1795 schenkte der Rat der Stadt Leipzig der Tauchaer Kirche eine Orgel, deren Teile größtenteils aus der Leipziger Nikolaikirche stammten. Fehlende Teile ergänzte der Orgelbauer Johann Gottfried Trampeli aus Adorf im Vogtland. 1859 erfolgte eine Generalreparatur dieser Orgel durch den Orgelbaumeister Nikolaus Schrickel aus Eilenburg. Am 22. Mai 1911 begannen dringend notwendige Erneuerungsarbeiten im Inneren der Kirche. Am 10. Dezember 1911 konnte die nach den Plänen des Architekten Baurat Julius Zeißig im Innern neugestaltete Kirche nebst der von Baumeister Ferdinand Sperling gestifteten und von Orgelbaumeister Eduard Beyer erbauten Orgel neu geweiht werden. Zwischen 1980 und 1983 wurde das Dach der Kirche neu gedeckt, in den Folgejahren wurde der Innenraum renoviert, später erfolgte die Sanierung der Fassade. Schließlich bekam die Kirche 1996 dank Spenden aus der Gemeinde und mit der Gemeinde verbundener Personen eine mit 1200 Pfeifen ausgestattete Orgel.