
BERLIN/NORDSACHSEN. Tausende Landwirte haben am Dienstag am Brandenburger Tor in Berlin protestiert. Zentraler Streitpunkt sind die verschärften Düngeregeln.
Der nordsächsische Bundestagsabgeordnete Marian Wendt (CDU) stellt sich an die Seite der Landwirte: „Pauschale Bauern-Beschimpfung hilft der Umwelt und dem Klima auch nicht weiter. Es ist wichtig, dass wir miteinander und nicht übereinander reden. In meinen zahlreichen Gesprächen mit den nordsächsischen Landwirten wurde eines klar: Unsere Bauern sind sehr an der Werterhaltung ihrer Böden interessiert, denn sie sind die Grundlage für ihre Betriebe. Klimaschutz und Umweltschutz wird ohne die Landwirtschaft nicht funktionieren. Jeder einzelne von uns sollte dies beim Konsumverhalten bedenken. Wer ständig Billig-Lebensmittel kauft, zwingt die Landwirte in die Knie.“
Konkret zu den verschärften Düngeregeln befragt, gibt Wendt zu bedenken: „Selbstverständlich muss unser Grundwasser weiterhin von hervorragender Qualität sein. Ist übermäßige Gülleausbringung ursächlich verantwortlich, dass müssen die betreffenden Betriebe und Flächen entsprechend reguliert werden. An manchen Schlussfolgerungen des Umweltministeriums zweifle ich jedoch, wenn ich mir die Details vor Ort anschaue. Auch das System der Messstellen ist bisher weder wissenschaftlich nachvollziehbar, noch genau. Hohe Nitratwerte gibt es in meinem Wahlkreis besonders auf ungedüngten Wiesen, weil dort weniger Gras durch Tiere entnommen wird, das dann verrottet. Das versteht kein Mensch und ist auch wider die Natur!“
Der Nitrat-Gehalt hängt neben der Düngung auch von der Bodenstruktur und dem Bodenleben ab. Es gibt Sandböden, die so gut durchlüftet sind, dass dort die nitratfressenden Bakterien nicht überleben. Grundwasser kann daher auch in Naturschutzgebieten von Natur aus belastet sein, denn Nitrat wird auch aus verrottender Biomasse freigesetzt.
Empfehlen Sie uns!