
Wie steht es um das Verhältnis und Miteinander von Staat und Kirche in der Bundesrepublik? Eine aktuelle und hochinteressante Frage, die auch anlässlich des diesjährigen Themenjahres des Reformationsjubiläums „Reformation und Politik“ aufgegriffen wird.
Vom 26. Bis 27. Juni 2014 nahmen 45 Pfarrer, kirchliche Mitarbeiter, aktive ehrenamtliche Kirchenmitglieder und Vertreter von Kirchenvereinen an einer Zwei-Tages-Fahrt in das politische Berlin teil, um dieser Frage nachzugehen. Aufschlussreich dafür war der Gesprächstermin am Freitag im Paul-Löbe-Haus. Dort traf die Besuchergruppe auf Marian Wendt, der seine Besuchergruppe begrüßte, auf Joachim Ochel, Theologischer Referent des Bevollmächtigten des Rates der EKD und Kerstin Düsch, juristische Referentin des Kommissariates der deutschen Bischöfe. Beide erläuterten die enge und gute Zusammenarbeit, so z. B. bei Abstimmungen zu Gesetzentwürfen der Regierung. So erhalten die Bevollmächtigten des Rates der Katholischen, der Evangelischen und der Freikirchen, sowie alle Verbände die Gesetzentwürfe der Bundesministerien, bevor diese durch den Bundestag verabschiedet werden. Auch mit den Vertretern der Jüdischen Gemeinde und Vertretern des muslimischen Glaubens wird auf ein gutes Miteinander geachtet.
Zum Ausdruck kommt dieses überkonfessionellen Denken, wenn man den Andachtsraum des Deutschen Bundestages, den Raum der Stille, betritt. Dieser Raum wurde durch den Künstler Günther Uecker als Treffpunkt der Religionen gestaltet. In diesem Raum erlebte die Besuchergruppe eine ökumenische Andacht, gestaltet durch den Prediger der Adventgemeinde Horst Dienelt und Pfarrer Christof Jochem, evangelische Kirchgemeinde Oschatz.
Natürlich gehörten zum politischen Programm auch die Teilnahme an der Plenardebatte, das Gespräch im Haus des Europäischen Parlamentes in Berlin und mit Sebastian Kelch, dem Referenten für Öffentlichkeitsarbeit im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Zum Ende der Zweitagesfahrt waren sich die Teilnehmer einig: die gewonnenen Einblicke in das politische Berlin waren hoch interessant und erkenntnisreich.
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