Nordsächsische Verkehrsprojekte im Mittelpunkt

20.10.2016

BERLIN. Über Wege und Möglichkeiten die Verkehrsinfrastruktur im Landkreis Nordsachsen voranzubringen, fand auf Initiative des nordsächsischen Bundestagsabgeordneten Marian Wendt ein Austausch zwischen ihm sowie den Landtagsabgeordneten Frank Kupfer, Volker Tiefensee, Jörg Kiesewetter (alle CDU) und dem Leiter der Abteilung Verkehr im Sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr statt.

„Vor dem Hintergrund der ersten Plenarlesung des Bundesverkehrswegeplans 2030 (BVWP) im Deutschen Bundestag war es mir sehr wichtig, Vertreter sowohl des Landesgesetzgebers als auch des sächsischen Verkehrsministeriums zusammenzubringen und über die Stärkung der nordsächsischen Infrastruktur gemeinsam zu beraten“, erklärt Wendt.

Als wichtigstes Projekt stand der Ausbau der B 87n im Mittelpunkt des Gesprächs. So soll von Eilenburg über Torgau bis zur Landesgrenze Sachsen/Brandenburg dreispurig gebaut werden. Für die Ortsumgehung Torgau werden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie eine ortsnahe Variante entlang der Eisenbahnbrücke und die entsprechende Genehmigungsfähigkeit geprüft. Konkrete Ergebnisse werden Ende 2017 oder Anfang 2018 unter Einbeziehung der Landesverkehrsprognose erwartet.

Die Bauarbeiten am dreistreifigen Abschnitt zwischen Torgau und Mockrehna sind in vollem Gange; mit einer Fertigstellung ist im IV. Quartal 2018 zu rechnen. Die Planung der Ortsumfahrungen Mockrehna und Doberschütz befindet sich in der Planungsphase.

Bezüglich des Abschnitts Eilenburg-Leipzig wurden die unterschiedlichen Interessen und Positionen (etwa in Taucha und Leipzig) bezüglich der Streckenführung erörtert. Hierzu sollen die Ergebnisse der Verkehrszählung abgewartet werden, da die bundesweite Zählung in 2015 aufgrund der Bauarbeiten in Taucha nicht verwertet werden konnte. Anfang des Jahres 2017 soll es zu einer weiteren Strategieberatung bzgl. einer Linie kommen.

Die Ortsumgehungen Wellaune, Krensitz und Hohenossig im Rahmen der B 2 sind bekanntlich mit der höchsten Priorität als „vordringlicher Bedarf“ im BVWP2030 im Entwurf erhalten. Im ersten Halbjahr 2017 soll für Wellaune das Planfeststellungsverfahren beantragt werden, sodass möglicherweise etwa 2019 mit dem ersten Spatenstich zu rechnen ist. Wenn die BVWP-Ausbaugesetze vorliegen, kann mit dem Planungsverfahren auch bei Hohenossig und Krensitz, wo gerade die Linienführungen bestimmt werden, begonnen werden.

Im Hinblick auf die B 169 wurde auch der dritte Bauabschnitt von Seerhausen bis hinter Salbitz angesprochen. Die unterschiedlichen Stellungnahmen – auch die negativen, welche von Umweltverbänden kommen, werden im Planfeststellungsverfahren berücksichtigt. Im ersten Halbjahr 2017 ist mit einer Fortsetzung des Verfahrens zu rechnen. Der vierte Bauabschnitt reicht von Salbitz bis Döbeln-Nord. Dort werden drei Streifen geplant und die Linienbestimmung wird 2017 beim Bund beantragt.

Beim Vorhaben B 181 OU Dölzig wurde eine Streckenkürzung geplant, damit die Stadt Leipzig nicht als kommunale Gebietskörperschaft in den Planungen berücksichtigt werden muss. Die Messestadt sieht den vierspurigen Ausbau kritisch.

Insgesamt stellten die Abgeordneten fest, dass weitere Anstrengungen aller Beteiligten, insbesondere auf Landes- und kommunaler Ebene nötig sind, damit die wichtigen Verkehrsprojekte im Landkreis vorankommen.