
Foto: Büro Wendt
Die Politik stellt ein sehr komplexes, wie auch meiner persönlichen Meinung nach, spannendes Aufgabengebiet dar. Politik lebt von Partizipation, als Bürger oder auch im Ehrenamt. 2014 bin ich daher nicht nur in die JU und CDU eingetreten, sondern habe auch ein Bachelorstudium der Politik- und Wirtschaftswissenschaft in Greifswald begonnen. 2017 folgte dann ein Masterstudium der Politikwissenschaft. Im Rahmen dieses Studiums absolvierte ich im März 2018 mein erstes studienbegleitendes Pflichtpraktikum bei Marian Wendt.
Meine erste Woche war recht kurz. Sie begann am Donnerstag, den 1. März 2018. Dennoch war diese nicht unspektakulär. Es handelte sich um eine Sitzungswoche, in der sich eine neue Regierung anbahnte. Jedoch sollte es noch knapp zwei Wochen dauern, bis diese dann tatsächlich Realität wurde.
Bei meiner zweiten Woche handelte es sich um eine Wahlkreiswoche. Dementsprechend spielten sich die meisten Ereignisse in Nordsachsen ab. Doch auch in Berlin gab es nicht wenig zu tun. So werden die Sitzungswochen bereits in den Wahlkreiswochen vom Berliner Büro vorbereitet. Auch politisch stand die Welt in Berlin nicht still. CDU und CSU hatten bereits ihre Minister bekannt gegeben, in der zweiten Märzwoche folgte dann die Bekanntgabe der SPD Minister.
Um Marian Wendt noch besser bei seiner Arbeit unterstützen zu können, reiste ich kurzerhand am 7. März nach Nordsachsen. Am Mittwochabend durfte ich sogleich an der Sitzung des erweiterten CDU Kreisvorstandes in Doberschütz teilnehmen. Am darauffolgenden Donnerstag unterstützte ich zunächst am Vormittag das Wahlkreisbüro in Torgau bei seiner Arbeit und begleitete dann Marian Wendt nach Delitzsch. Dort gab es die unterschiedlichsten Termine. Beispielsweise haben wir gemeinsam Rosen zum Weltfrauentag verteilt. Später habe ich ihn zu einer Frauentagsfeier begleitet.
Den Aufenthalt in Nordsachsen empfand ich als sehr wertvoll für meinen praktischen Lernerfolg, denn die Arbeit im Wahlkreis unterscheidet sich teils sehr von der im Berliner Bundestag. So wird bspw. durch die Einteilung von Marian Wendt in den Innenausschuss und den Ausschuss Digitale Agenda das Themenspektrum, mit dem sich die Mitarbeiter die meiste Zeit beschäftigen, begrenzt. Es kommt zwar vor, dass auch andere Themen auf die Tagesordnung kommen, aber im Großen und Ganzen beschäftigt sich das Berliner Büro vor allem mit den Ausschussthemen. In den vier nordsächsischen Wahlkreisbüros sieht dies anders aus. Hier werden vor allem Bürgeranfragen bearbeitet, die sich thematisch nicht unbedingt eingrenzen lassen. Vielmehr sollte man sich in jedem Bereich, vor allem bei wahlkreisspezifischen Themen, gut auskennen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein finanzpolitisches oder ein gesundheitspolitisches Thema bzw. ein Bundesthema oder ein kommunales Thema handelt.
Auch die dritte Woche gestaltete sich recht spannend. Es handelte sich wieder um eine Sitzungswoche in Berlin und zusätzlich um eine der wichtigsten in einer Legislaturperiode überhaupt. Am Montag erfolgte die Unterzeichnung des Koalitionsvertrages im Paul-Löbe-Haus. Es war schön, einmal bei einem solchen historischen Moment live dabei sein zu können. In den Sitzungswochen allgemein habe ich natürlich auch an parlamentarischen Abenden oder Mittagen teilgenommen. Dies ist ein Veranstaltungsformat welches vor allem von Lobbyisten genutzt wird, aber auch von politischen Stiftungen. So begleitete ich Marian am Montag der dritten Woche zu einer Veranstaltung des KAS Auslandsbüros Italien in die Berliner Akademie der KAS. Dort werteten wir zusammen mit italienischen Vertretern die Ergebnisse der italienischen Parlamentswahlen aus. Mittwoch erfolgten dann die Kanzlerwahl und die Ernennung der Minister. Trotzdem man im Berliner Büro nur unweit vom Reichstag entfernt ist, bekam man davon aber auch nicht mehr mit als die Fernsehzuschauer.
In der vierten Woche begleitete ich Marian, wie auch in der dritten Woche, zu Ausschussterminen und AG Sitzungen. Besonders gefreut habe ich mich über Marians Beförderung zum Vorsitzenden des Petitionsausschusses. Folglich erhielt ich dankbarerweise auch Einblick in die Aufgaben eines dritten Ausschusses.
Die fünfte und letzte Woche des Praktikums stellte erneut eine Wahlkreiswoche dar, die ich allerdings hauptsächlich in Berlin verbracht habe. Den vorletzten Tag durfte ich noch mal nach Nordsachsen reisen und an einigen Bürgergesprächen teilnehmen. Es ist interessant, wie unterschiedlich die konkreten Bürgerprobleme sind, derer sich ein Bundestagsabgeordneter annimmt.
Insgesamt hat mir das Praktikum sehr viel Spaß bereitet. Zudem habe ich zusätzlich Praxiserfahrungen sammeln können und meine Kenntnisse im Bereich der Innenpolitik vertieft. Ich kann jedem Schüler und Studenten ein Praktikum im Bundestag wärmstens empfehlen.
Fabian René Fischer
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